Bei der traditionellen Harnschau geht es um das Wahrnehmen des Harns mit allen Sinnen. Beurteilt werden Aussehen, Geruch und Veränderungen von eventuell vorhandenen Beimischungen.
Aus der Abweichung von Farbe, Geruch, Trübung in kaltem und gekochtem Zustand lassen sich Rückschlüsse auf drohende oder bereits bestehende Krankheiten erkennen, auf eine „fehlerhafte Zusammensetzung der Körpersäfte“.
Mittels der traditionellen Harnschau
kann ein Überblick über funktionelle Organstörungen und Stoffwechselentgleisungen gewonnen werden, die sich z.B. im Blutbild oder auch durch einen Urinteststreifen noch nicht bemerkbar machen.
Mit vier Reagenzien wird der Morgen- und Tagesurin in kaltem und gekochtem Zustand untersucht und einzelne Phänomene werden beurteilt. Die Ergebnisse können Hinweise auf Störungen des Eiweiß-, Kohlenhydrat- und Leberstoffwechsels als auch der Nierenausscheidung, der Gallenfunktion oder des Darmes geben.
Die Traditionelle Harnschau
ist keine Methode mit quantitativen Aussagen. Nur in Verbindung mit mehreren Untersuchungstechniken und einer Anamnese kann sie uns hilfreiche Hinweise und Stützpunkte geben.